Nun ist es so, daß in meiner Abwesenheit eine Rekordmenge von Schnee herunterkam. Nach ein wenig Tauwetter am Ende der letzten Woche, schneite es Anfang dieser Woche wieder schön. Bin ja ein großer Fan von Schnee, zumal er die dunkle Jahreszeit hier auf Island erträglicher macht.
Leider hat der Schnee hier auch eine schlechte Seite, welche ich schon mehr als einmal beschrieb. Das ist also immer der Wermutstropfen. Dagegen ist der Forster Winterdienst geradezu vorbildlich.
Im Prinzip ist es so, daß zum Teil für Autos geräumt wird, diese Schneemassen dann aber nicht koordiniert entfernt werden, sondern meistens für den alljährlichen winterlichen Hindernislauf der Fußgänger an allen Ecken aufgetürmt werden.
Durch das Tauwetter in der vorigen Woche hatte sich das ganze verschärft, da die Hausbesitzer vor ihren Häusern nicht angehalten sind den Schnee zu räumen, jene aber, die es tun, den Schnee dann zusätzlich zum öffentlichen Räumdienst kreativ als Bonushindernisse auftürmen. Durch’s Tauwetter gepaart mit nächtlichem Frost hatte man also wunderbar verharschten Schnee, sehr glitschige “Eisschollen” und so weiter. Dank Spikes allerhöchstens ein Geschicklichkeitsproblem. Ein sehr praktisches Weihnachtsgeschenk 😀
Nun aber zum Kernthema.
In einigen Straßen von Reykjavík sind bekanntlich die Fußgängerwege beheizt. Das hält sich aber ziemlich in Grenzen. Dank Erdwärme kann man sich den Spaß scheinbar leisten. Dort wo dies nicht der Fall ist, scheint man sich anders zu behelfen zu wissen.
Schon letzte Woche hatte ich auf dem Rückweg vom Einkauf Dampfschwaden in der Njálsgata beobachtet, welche ich erst für die Auswirkungen einer Havarie hielt. Erst beim direkten Vorbeigehen sah man, daß dort aus einem Kellerfenster ein Schlauch hing aus dem heißes Wasser an einer strategisch günstigen Stelle das Eis wegputzte.
Heute sah ich etwas ganz ähnliches. Nur daß sich diesmal der Hausbesitzer eines Spatens behalf um die Eisschollen zu zerkleinern, während unter der Eisschicht das heiße Wasser lief um dem Eis den Garaus zu machen. Wenn man sich’s leisten kann 🙄
In diesem Sinne: einfach laufen lassen!
// Oliver
PS: und das erinnert mich an ein motivierendes Schild für Büroräume: Hier zu arbeiten ist, wie sich in einen dunklen Anzug zu pinkeln. Man bekommt ein warmes, wohliges Gefühl – aber keiner bemerkt etwas 😉