… mehr braucht man eigentlich fast nicht zu sagen, wären diese Narren nicht so vermessen ihre Privatsache, nämlich den Glauben an einen Himmelspapi, ständig allen auf die Nase reiben zu wollen.
So nun ein gewisser Herr Meisner, der die mit unser aller Steuergeld alimentierte Reise eines gewissen Herrn Ratzinger, bekannter unter seinem Künstlernamen Benedikt XVI., energisch verteidigt. Dabei läßt sich dieser Herr Meisner doch tatsächlich dazu hinreißen seine eigene Engstirnigkeit und Kleinkariertheit auf die Bundestagsabgeordneten zu projizieren, welche die Papstrede im Bundestag boykottieren wollen.
Nicht die einzige bedenkliche Aussage dieses Menschen. Herr Meisner sollte nicht vergessen, daß die Wurzeln Europas nicht im Christentum liegen sondern weit älter sind und daß – ja, nicht alle Schriftzeugnisse konnten von seiner Institution vernichtet werden – sein Glaube sogar in weitaus älteren Mythen wurzelt deren Parallelen mit seinem eigenen Glauben zum Teil verblüffend sind. Die vielleicht älteste Urheberrechtsdebatte der Welt. Aber warum sollte ich argumentieren, wenn die alten Narren nur polemisieren.
Da es sich laut Selbstdarstellung der Katholiken um eine “Rede des Papstes” handelt, ist hier auch ersichtlich, daß er nicht als Staatsoberhaupt des Vatikan seine Rede hält, womit jeglicher Vergleich mit Reden von Staatsoberhäuptern hinfällig ist. Es handelt sich um nichts anderes als eine unter dem Deckmäntelchen “Staatsbesuch” durchgeführte Reise eines religiösen Führers.
Einen drauf setzt nur noch der Dresdner Herr Reinelt mit seinem Kommentar es handele sich um “ein schiefes parlamentarisches Selbstverständnis”.
Lieber Herr Reinelt, ich könnte Ihnen jetzt vom Fliegenden Spaghettimonster oder dem Unischtbaren Rosafarbenen Einhorn erzählen, aber das würden Sie ohnehin nicht begreifen. Sie begreifen ja nicht einmal, daß sie als “Christ” selbst ein Atheist sind, da sie nur an einen Gott mehr glauben als diejenigen welche Sie als Atheisten bezeichnen, aber die restlichen möglichen und behaupteten Götter genau wie wir verneinen. Ein schiefes Selbstverständnis ist es; aber nicht der Parlamentarier die hier endlich einmal Rückgrat beweisen sondern unserer “Demokratie”. Denn wenn eine geplante friedliche Demonstration in Hörweite des Bundestages von ebenso engstirnigen wie kleinkarierten Bürokraten zu verhindern versucht wird, werden Grundrechte berührt. Grundrechte übrigens, die hier scheinbar vor den Privatbefindlichkeiten eines röcketragenden alten Mannes und seiner Vereinsfreunde zurücktreten sollen. Warum setzen Sie und Ihre Kollegen sich denn nicht für unser Grundrecht auf Demonstration ein? Ach ja, ich vergesse immer, daß diese Grundrechte trotz des Gottesbezugs in der Präambel des Grundgesetzes gerade nicht im Christentum sondern in Aufklärung und Humanismus wurzeln. Fürwahr ein Interessenkonflikt.
Wir müssen doch auch die Allgegenwart von religiösem Geschwurbel in unserem Alltag ertragen, oder? Und die Behauptung ohne Religion gäbe es keine Grundlage für ethisches Handeln ist ebenso falsch wie abgedroschen. Wer unsere Grundrechte für seine ganz privaten Befindlichkeiten opfern will, muß sich nicht über Widerstand wundern.
// Oliver
PS: Wenigstens an einer Stelle scheint sich etwas zu bewegen bei katholischen Geistlichen:
Von hier.