Blinkermarathon statt Blitzermarathon

Viele Großstädter benutzen ihre Fahrtrichtungsanzeiger (vulgo Blinker) nur um dem Halten/Parken in zweiter Reihe und/oder an Kreuzungen, sowie anderen eindeutig mindestens ordnungswidrigen Verhaltensweisen den vermeintlichen Hauch von Legalität zu verleihen.

Sowohl als Radfahrer wie auch als Autofahrer erlebe ich regelmäßig, wie die Blinker an den Autos der anderen Verkehrsteilnehmer ein eher tristes Dasein fristen. Verdammt allenfalls synchron im Warnblinktakt dem Oberklassewagenfahrer oder der gehetzten Mutter im Kleinwagen ein gutes Gewissen zu geben.

Diese Unsitte des Nichtblinkens greift mittlerweile so um sich, daß die jeweiligen Verkehrsteilnehmer selten verstehen warum man ihnen vermeintlich den Weg abschneidet, denn leider haben sich meine telepathischen Fähigkeiten nie wirklich entfaltet und für den Blick auf die Kristallkugel ist ebenso wenig wie für den Blick aufs Mobiltelefon Zeit und Platz im Auto.

Schade also, daß die Polizei — welche sich zumindest in Frankfurt auch öfter selbst dieser Unsitte schuldig macht — keinen alljährlichen Blinkermarathon durchführt zu dem alle Verkehrsteilnehmer die den Blinker weder bei Fahrtrichtungs- noch Spurwechsel benutzen eine kleine Kostennote überreicht bekommen. Geht man vom Verkehrsaufkommen in Frankfurt auf, dürfte es sich um tausend- bis zehntausendfache Ordnungswidrigkeiten jeden Tag handeln. Da würde bei einem Blinkermarathon an einem einzigen Tag im Jahr ein erkleckliches Sümmchen zusammenkommen.

Auch wenn ich hier von Frankfurt1 schreibe, so weiß ich doch aus eigener Erfahrung auch, daß in manch anderer Großstadt die besagte Unsitte auch weiter um sich greift. Interessant wäre wohl, wenn die Nichtnutzung des Blinkers als separate Unfallursache ausgewiesen würde.

// Oliver

  1. am Main []
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