So oder so ähnlich lautet der Titel einer ARD-Sendung am Montag.
In der gestrigen Sendung wurde von allerlei Experten und Pseudoexperten gegrübelt wie es zu einer Verrohung in der Gesellschaft kommt. Wobei tunlichst verschwiegen wurde, daß der Staat sich das Gewaltmonopol vorbehält und dem unzufriedenen Bürger damit im Zweifel höchstens noch Worte bleiben. Als Beispiel für körperliche Gewalttaten gegen die Polizei durfte ein sogenannter “Deutschtürke” mit seinen Söhnen herhalten. Als Beispiel für andere körperliche Gewalttaten durfte ein Kurde der seine Frau mit Seil hinter dem Auto herschleifte herhalten.
Nicht schlecht. Per se sagt das erst einmal nur etwas über Integrations-(Fehl-)Leistungen aus, falls man den Migrationshintergrund betonen wöllte. Wobei ich schon einen Unterschied zwischen Verbalinjurien und schwerer Körperverletzung sehe, auch wenn das einige in der Runde scheinbar anders sehen.
Aufhänger war aber der Fall eines Rentners der im Kassenraum einer Bank starb, wobei mindestens vier Bankkunden den am Boden liegenden Mann sahen und ihm nicht halfen.
Was aber in der ganzen Sendung kein einziges Mal zur Sprache kam, war ein Wort welches ich als in der DDR sozialisierter Mensch von klein auf kannte: Solidarität. Man könnte auch Hilfsbereitschaft oder Mitmenschlichkeit oder ähnliche Worte benutzen.
Klar paßt Hilfsbereitschaft nicht zu unserem aktuellen Gesellschaftsentwurf 1, aber dann heuchlerisch so zu tun als sei es nicht eine auf Egoismus aufbauende Ideologie die am Ende zur Verweigerung von Hilfe, zu Indifferenz und sozialer Kälte führt, ist alles andere als hart und ganz sicher auch nicht fair. Aber es ist symptomatisch für pseudo-aufklärerische Talkformate im deutschen Fernsehen.
// Oliver
- Kapitalismus [↩]