Mißverständnis

Heute gingen zwei Leute an mir vorbei und der Herr sagte auf Englisch in dickstem deutschen Akzent, daß es auf Island rein gar nichts kostenlos gäbe, nicht einmal ein Glas Wasser. Irgendwie schien denen eine Laus über das Leberwurstbrötchen gelaufen zu sein, denn kurz darauf kam noch eine Dame um die Ecke gebogen die sich aufgeregt am Handy unterhielt und unter anderem von “solche[n] Idioten hier” redete.

Was der Herr verkennt ist, daß man auf Island in der Tat (Leitungs-)Wasser überall kostenlos bekommt und meist sogar noch ein Glas dazu, obwohl das eigentlich den Wirt kostet. Dergleichen ist mir in Deutschland noch nicht untergekommen1.

Dazu noch eine Anekdote. Als Coca Cola hier aufmachte, richteten die natürlich eine Reinigungsanlage für das Wasser ein. Es stellte sich dann heraus, daß das Wasser nach der Reinigung “dreckiger” war als es aus der Leitung kam. Das wird gern von den Einheimischen als Geschichte angeführt um die Qualität und Sauberkeit des isländischen Wassers hervorzuheben.

Das faszinierende für mich als jemand der pro Tag um die 4 bis 5 Liter trinkt und mehrheitlich Leitungswasser war daß Wasser tatsächlich einen Geschmack haben kann. Hatte ich vorher auch immer abgetan. Aber nachdem ich in Forst und Berlin das Leitungswasser probiert hatte, kann ich mit Fug und Recht behaupten, daß es hier deutlich leckerer schmeckt. Aber nur das kalte Wasser, denn das warme riecht nach Schwefelwasserstoff (Duftmarke: verfaulte Eier) und ist damit wirklich kein Genuß.

// Oliver

  1. was nicht heißen soll, daß es das nicht gibt []
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